Statistikschulung mit Minitab und STaMP
Northern Sydney Central Coast Health Service (NSCCHS)
Der australische Gesundheitsdienstleister Northern Sydney Central Coast Health Service (NSCCHS) begann Mitte der 90er Jahre, in einigen seiner 11 wichtigsten Einrichtungen Projekte zur Qualitätsverbesserung durchzuführen. Diese Initiativen, bei denen mit Hilfe von Verfahren der statistischen Prozesskontrolle (SPC) die Streuung bei Prozessen im Gesundheitswesen überwacht und reduziert wurde, stellten sich als sehr erfolgreich heraus. Doch obwohl die Projekte positiv für den NSCCHS waren und zeigten, dass die statistische Analyse eine wichtige Komponente bei der Verbesserung der Lebensqualität für die Patienten darstellen konnte, zeigten sie auch, dass gezielte Schulungen und ständiger Support für Mitarbeiter benötigt wurden, die Qualitätsprobleme mit Hilfe von Statistik lösen sollten. Als Konsequenz hieraus entwickelte und startete der NSCCHS die umfassende Initiative „Statistical Thinking and Methods Program“, kurz STaMP. In den zehn Jahren seit seiner Einführung wurden die Statistikkenntnisse der Mitarbeiter durch STaMP deutlich verbessert, und sie erhielten Zugriff auf die erforderlichen Werkzeuge, mit denen sie statistische Daten in aussagekräftige Informationen und eine verbesserte Versorgung der Patienten umwandeln können. Um aus ihren Daten Ergebnisse zu gewinnen, verlässt sich die Organisation auf die Minitab Statistical Software.
Die Herausforderung
1996 konnte ein Qualitätsverbesserungsteam des NSCCHS Royal North Shore Hospital mit Hilfe von Qualitätswerkzeugen die Dauer des Krankenhausaufenthalts von Frauen nach der Geburt verkürzen. Durch das Projekt wurde die Liegezeit signifikant reduziert, und das Krankenhaus erhielt im gleichen Jahr einen Poster Prize für Qualitätsmanagement bei der Konferenz „International Society for Quality“. Es gab jedoch nur wenig Gelegenheiten für das Qualitätsverbesserungsteam des Royal North Shore, die Initiative auch auf Bereiche außerhalb der Entbindungsstation des Krankenhauses oder gar auf die anderen 10 Einrichtungen des NSCCHS auszuweiten. Entsprechende Daten wurden in der gesamten Organisation erhoben, allerdings waren nur wenige Mitarbeiter im Durchführen von Berechnungen und Anwenden statistischer Prinzipien ausgebildet.
„Eine Umfrage unter den Mitarbeitern zeigte, dass wir praktisch in Daten erstickten, jedoch kaum Informationen dazu hatten, was diese Daten bedeuteten“, erinnert sich Helen Ganley, Qualitätsanalytikerin beim NSCCHS.
Ganley entwickelte mit einem Team aus weiteren NSCCHS-Qualitätsanalytikern einen Plan, um Qualitätsinitiativen in der gesamten Organisation einzuführen. Ihr Ziel war, die Fähigkeiten der Mitarbeiter auszubauen, Daten effektiv in Wissen umzuwandeln und aus den Ergebnissen die richtigen Konsequenzen zu ziehen, um die Versorgung der Patienten zu verbessern. Die Herausforderung bestand darin, ein Programm aufzubauen, bei dem die Mitarbeiter mit Hilfe von Statistik die Versorgung der Patienten optimieren konnten, ohne dafür selbst über professionelle Statistikkenntnisse zu verfügen.
Einsatz von Minitab
Mit der Einführung des STaMP-Programms wählte der NSCCHS die Minitab Statistical Software als wichtige Komponente für die Umsetzung. Dank der benutzerfreundlichen Benutzeroberfläche von Minitab und dem umfassenden Hilfesystem können Mitarbeiter unabhängig von ihrem statistischen Vorwissen problemlos geschult werden. Da ein Hauptziel von STaMP in der Ausbildung und Schulung einer kritischen Menge von Mitarbeitern in der Erstellung von statistischen Analysen besteht, wurde die Software über die Minitab-Unternehmenslizenz des NSCCHS im gesamten Unternehmen zugänglich gemacht. Schnell nutzten die ersten Teilnehmer des Programms Werkzeuge wie Regelkarten, Histogramme und Streudiagramme zum Analysieren und Interpretieren ihrer Daten.
Mit Hilfe eines Minitab-Verlaufsdiagramms wurden Daten aus Mitarbeiterumfragen von 2004 bis 2009 verglichen. Hierbei stellten die Qualitätsanalytiker fest, dass der Anteil von Mitarbeitern, die vollständig zustimmen, dass sie in der täglichen Arbeit Statistikkenntnisse anwenden, nach der Einführung von STaMP um über 30% zugenommen hat.
Um ihre Statistikkenntnisse auf dem aktuellen Stand zu halten und die Kenntnisse der Mitarbeiter im Laufe der Zeit zu erweitern, organisierten die Gründer von STaMP unterschiedliche fortlaufende Schulungen, in denen Minitab eingesetzt wurde:
- STaMP veranstaltet regelmäßig Minitab-Workshops, um Mitarbeiter zu unterschiedlichen Aspekten der Software zu schulen. Die Workshops werden mit Hilfe des einzigartigen StatGuideTM von Minitab unterrichtet, der praktische und leicht verständliche Anweisungen zum Interpretieren von Analyseergebnissen, Tabellen und Grafiken bietet.
- Qualitätsanalytiker entwickelten ein „Minitab-Survival-Kit“ für Mitarbeiter, die lernen, die Software zu verwenden. Dieses Kit umfasst Minitab-Arbeitsblätter, Informationen zu Regelkarten und Qualitätswerkzeugen sowie Anhänge, die die Mitarbeiter bei der Navigation und der Auswahl der richtigen Datenanalyseverfahren unterstützen.
- Der vierteljährlich erscheinende E-Newsletter des Programms, „STATUM“, enthält technische Informationen zur Statistik sowie Anleitungen zu einfachen und komplexen Statistikwerkzeugen, Links zu Leistungsinformationen und Ressourcen des NSCCHS sowie Tipps zur effektiveren und effizienteren Nutzung von Minitab.
- Für alle Mitarbeiter, die Daten analysieren, stehen individuelles Mentoring und Beratung zur Verfügung.
Die Qualitätsanalytiker, die das Programm leiten, gehen selbst mit gutem Beispiel voran: Als es darum ging, den Erfolg von STaMP auf der Grundlage der Effektivität von Schulungskonzepten wie Seminaren und den STATUM-Newslettern zu bewerten, setzten sie hierzu Minitab ein. Mit Hilfe der Pareto-Diagramme, Verlaufsdiagramme und Boxplots in Minitab, die auf der Grundlage der in Mitarbeiterumfragen erhobenen Daten erstellt wurden, konnte das Team schnell validieren, dass die Statistikkenntnisse der Mitarbeiter als Folge von STaMP zugenommen hatten. Anhand der Minitab-Ausgaben konnten außerdem Möglichkeiten zum Verbessern der Schulungen und Materialien ermittelt werden.
Der NSCCHS nutzte unterschiedliche Minitab-Werkzeuge, u. a. dieses Pareto-Diagramm, um Umfragedaten zu analysieren und neue Schulungsmöglichkeiten zu ermitteln.
Ergebnisse
Vor der Einführung von STaMP verfügten wenige Mitarbeiter des NSCCHS über ausreichende Kenntnisse, um Statistik am Arbeitsplatz einzusetzen, und viele fühlten sich unsicher, wenn sie Daten analysieren mussten. Jetzt verwenden die Mitarbeiter Minitab, um unabhängig von ihren Statistikvorkenntnissen problemlos statistische Verfahren anwenden zu können. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage zeigte, dass der Anteil der Mitarbeiter, die vollständig zustimmen, dass sie in der täglichen Arbeit Statistikkenntnisse anwenden, seit der Umsetzung von STaMP um über 30 % zugenommen hat.
Der NSCCHS profitiert von mehr Mitarbeitern, die souverän und sachkundig mit Statistik arbeiten, während STaMP zu einer Reihe von Erfolgen bei der Qualitätsverbesserung geführt hat, u. a. zu einer Steigerung der Versorgungsqualität bei Wundpatienten. In einem weiteren, kürzlich durchgeführten Projekt konnte die Anzahl von Fehlern bei der Abnahme und Beschriftung von Blutproben stationärer Patienten verringert werden. Hierdurch wird verhindert, dass die Patienten unnötige Behandlungen erhalten, unnötige Kosten anfallen und die Patienten länger als erforderlich im Krankenhaus bleiben.
STaMP hat sich als preisgekröntes Programm etabliert, das weltweit für den Einsatz im klinischen Umfeld empfohlen wird. Doch in erster Linie macht STaMP das Leben der Krankenhauspatienten leichter, indem die Mitarbeiter problemlos die Leistungsfähigkeit der Minitab Statistical Software auf die Qualitätsverbesserung anwenden können.
Originaltext: Minitab LLC., Minitab Case Studies: NSCCHS Uses Minitab to “STaMP” Staff with Statistical Knowledge